Working Papers in Neurolinguistics and Neuroscience

Neuro 3:

H. Kindt, M. Schecker: Sprache und Schizophrenie (1998)

1. Einführung

 2. Zentrale Strukturmomente des schizophrenen Krankheitsbildes

3. Spachverhalten bei Schizophrenie

4. Ausblick

 5. Literatur

 

1. Einführung

Seit vielen Semestern führen wir Seminare zusammen mit Patienten der Psychiatrie durch. Sinn der Veranstaltung ist es, Studenten - der Medizin, der Psychologie und der Sprachwissenschaft (Schwerpunkt "Neurolinguistik") -mit psychisch Kranken unterschiedlicher Genese zu konfrontieren und ,über die Anschauung‘ in die Psychopathologie einzuführen.

Wir erinnern uns noch lebhaft einer jungen Frau, die ihre linke Gesichtshälfte recht auffällig von ihren Gesprächspartnern abwandte und sie überdies immer mit ihren Haaren abdeckte. Sie erklärte uns das so, daß ihr linkes Ohr ,zu ungeschickt‘ sei, daß sie es beschützen müsse, daß sie auf dem linken Ohr zu sensibel sei, daß das linke Ohr sehr schnell -zu schnell - verletzt sei. Das rechte Ohr, ja das sei in Ordnung, das würde gut hören, damit würde sie alles hören können, das sei, wie ein Lautsprecher‘.

Was wollte sie damit ausdrücken? Was sollte das bedeuten? Spielte sie auf die Lateralisierung des Gehirns an? Wo lag die Lösung des Rätsels?

Im Fortgang des Gesprächs verstärkte sich zunehmend unser Verdacht, daß die von ihr geschilderte ,unterschiedliche Kapazität ihrer Ohren‘ etwas mit der Alltagsmetaphorik von "links" und "rechts" zu tun hatte. Man vergleiche solche bildhaften Redeweisen wie

,jemand hat zwei linke Hände‘ = jemand ist bei etwas ungeschickt

,linkisches Verhalten‘

,ein rechter Kerl‘ = einer, auf den man sich verlassen kann

Mehr oder weniger offensichtlich orientierte sich die junge Frau in ihren Schilderungen an solchen Formen der bildhaften Rede; ein Verhalten, das auch als ,Konkretismus‘ bezeichnet wird (dazu auch noch später).

In der Fachliteratur wird immer wieder der rätselhafte, geheimnisvolle Charakter schizophrener Erkrankungen beschworen: "Schizophrenia remains perhaps the most enigmatic of the diseases of the central nervous system." (Andreasen, 1994: 245). Ein solcher Eindruck - so Nancy C. Andreasen - werde nicht zuletzt durch die große Unterschiedlichkeit und Vielfalt der Symptome und die Komplexität der jeweiligen Krankheitsbilder erzeugt, angesichts derer sich immer wieder erneut die Frage nach der mit "Schizophrenie" implizierten Krankheitseinheit stelle: "The only unifying theme in this diversity is that schizophrenia is a catastrophic illness that affects multiple cognitive and emotional systems [...]". (245)

2. Zentrale Strukturmomente des schizophrenen Krankheitsbildes

2.1 Kraeplin und Bleuler

Im folgenden geht es nicht um die Ursachen einer schizophrenen Erkrankung und auch deren Auswirkungen auf die Betroffenen und ihr soziales Umfeld sollen eher im Hintergrund bleiben. Sondern im Mittelpunkt soll der (zugegebenermaßen gewagte) Versuch stehen, trotz der Vielfältigkeit der Symptome und der Individualität und Komplexität jedes einzelnen Falles gewisse gleichbleibende Strukturmomente und Zusammenhänge zu vermitteln. Und hier steht die Sprache und das Sprechen der betroffenen Patienten im Mittelpunkt: Die überwältigende Mehrheit der Beobachtungen und Interpretationen setzt bei Auffälligkeiten der Sprachverarbeitung und des Kommunikationsverhaltens an.

Der deutsche klinische Psychiater Emil Kraepelin (1856–1926) dürfte mit der erste gewesen sein, der trotz der Unterschiedlichkeit der Symptome und Individualität jeweiliger Krankheitsbilder von einer ,Einheit in der Vielfalt‘ ausging. Er griff die Bezeichnung "démence précoce" des Franzosen B. Morel auf und verstand Schizophrenien als früh auftretende Formen von Demenz (,dementia praecox‘), als Erkrankungen also, die trotz aller Unterschiede in den Krankheitsbildern und im Verlauf allesamt in einem Zustand der ,Verblödung‘ endeten.

Nun lassen sich bei Schizophrenien durchaus Besserungen, ja sogar mehr oder weniger vollständige Genesungen beobachten. Und die Festlegung auf einen frühen Beginn (,praecox‘) wird durch Patienten widerlegt, bei denen nach allem, was wir wissen, erst mit 40 oder 50 Jahren und später ein erster schizophrener Schub beobachtet werden konnte.

E. Bleuler griff solche Bedenken auf und führte in Ersatz der Rede von der ,dementia praecox‘ die sprechende Bezeichnung "Schizophrenie" (von griechisch "spalten" und griechisch "Seele") oder "Spaltungsirresein" ein. Nach ihm liegt hier das einigende Moment: Der Strukturzusammenhang der Persönlichkeit gehe verloren; Denken, Affekt und Erleben würden nicht mehr zusammenpassen; die wechselseitige Beziehung von Selbst und Welt gehe verloren. - Bleuler war es auch, der den viel beachteten, insgesamt aber sehr kontrovers diskutierten Unterschied von primären Symptomen (die eine vermutete Grundstörung spiegeln) und sekundären Symptomen (psychische Reaktionen auf das Erleben der Krankheit) einführte.

2.2 Zur interaktiven Konstitution psychischer Struktur

Persönlichkeit und Selbst eines Menschen sind immer auch interaktiv und kommunikativ konstituiert. Nur in fortlaufendem Bezug auf die Anderen und in ständiger Abgrenzung von den Anderen entwickeln sich Ich-Bewußtsein und Selbsteinschätzung, entwickelt sich ,Identität‘. Und auch das Auseinanderfallen einer mehr oder weniger konsistenten Persönlichkeit, auch das Zerfallen einer psychischen Struktur, vollzieht sich im Spannungsfeld von Ich und Anderen.

Die wechselseitige Abhängigkeit von Ich und Anderen meint nun nicht nur, daß es immer auch die Anderen gibt, mit denen das Ich sich zu arrangieren hat. Sondern wesentliche Informationsquelle für den Aufbau von Ich-Bewußtsein und die Entwicklung eines Selbstkonzeptes sind die Reaktionen der sozialen Umwelt: Wir sehen uns weitgehend so, wie wir glauben, von anderen gesehen zu werden, und regulieren unser Verhalten ganz wesentlich danach, welche - tatsächlichen oder erwarteten - Reaktionen es bei den Anderen hervorruft.

Unsere Ausführungen sollen nicht dahingehend mißverstanden werden, daß wir schizophrene Erkrankungen als eine Form von Kommunikationsstörungen etablieren wollen. Sondern wir gehen in Übereinstimmung mit der Forschung davon aus, daß einer schizophrenen Erkrankung aller Wahrscheinlichkeit nach eine (ganz wesentlich genetisch vorgegebene) ,Vulnerabilität‘ beziehungsweise Anfälligkeit "mit individuell unterschiedlich hohen Schwellenwerten [zugrundeliegt]. Bei leicht verletzlichen, also hochvulnerablen Menschen könnten innere oder äußere Belastungen dann das spezifische Antwortmuster einer schizophrenen Psychose auslösen." (Häfner, 1994: 107).

Der Ausbruch einer schizophrenen Erkrankung führt jedoch zu einer ,Dekomposition‘ der Persönlichkeit und zu dekompensatorischen Effekten, in die - gerade was die detailliertere Ausgestaltung angeht - die sozialen Beziehungen und die Interaktions- und Kommunikationsbedingungen des Betroffenen mit eingehen. Solch ein kommunikatives Umfeld prägt das symptomatische Bild einer jeweiligen Schizophrenie; ohne Einbezug dieses individuellen kommunikativen Umfelds scheint uns keine Diagnose und Klassifikation möglich und keine therapeutische Maßnahme sinnvoll zu sein.

2.3 Primäre und sekundäre Symptome

In einer Reihe neuester Untersuchungen wird nahegelegt, die Symptome einer Schizophrenie nicht gleichrangig zu betrachten (man könnte darin ein Wiederaufgreifen der Bleuler'schen Unterscheidung von primären und sekundären Symptomen sehen - siehe dazu schon oben). Vieles deutet darauf hin, daß wir zwischen gewissen zentralen Defiziten einerseits und daraus ableitbaren Effekten andererseits unterscheiden müssen.

Hintergrund der folgenden Ausführungen sind netzwerktheoretische Vorstellungen vom Aufbau und der Funktionsweise des Gehirns. Danach bilden die Nervenzellen - die Neuronen - ein Netzwerk, auf dem sich Aktivationen geregelt ausbreiten.

Zu den primären Symptomen einer Schizophrenie scheinen nun zu gehören (beziehungsweise scheint ein zentrales Defizit zu sein):

Überschießende Aktivationen auf dem neuronalen Netzwerk des Gehirns

und/oder:

gestörte selektiv-restriktive Mechanismen und darauf bezogene fehlerhafte Integrationsleistungen bei der Verarbeitung von Informationen. - In Anlehnung an Überlegungen der kognitiven Psychologie sprechen wir hier auch von gestörter Verarbeitung von ,Schemata‘ (das meint abstraktes Musterwissen, dem wir bei der Verarbeitung singulärer Informationen folgen).

Zwei Fälle lassen sich rein theoretisch unterscheiden: Wir aktivieren in unserem Gedächtnis ein Muster, auch wenn es singuläre Daten gibt, die dagegen sprechen; das könnte zum Beispiel der Hintergrund von ,Illusionen‘ und sogar ,Halluzinationen‘ sein. Und zweitens: Wir lassen singuläre Daten für die Weiterverarbeitung zu, die normalerweise im Rückbezug auf ein spezifisches Muster ausgeblendet beziehungsweise unterdrückt werden; eben das dürfte die Basis etwa für verschiedene Formen ,assoziativer Überschwemmung‘ und für Zerfahrenheit und ,Inkohärenz‘ (vgl. dazu noch weiter unten) beziehungsweise für formale Denkstörungen sein.

Es erscheint plausibel anzunehmen, daß (nicht korrigierte, nicht korrigierbare) Illusionen und Halluzinationen der Entwicklung von Wahnvorstellungen Vorschub leisten. Aber auch assoziative Überschwemmungen bilden einen Ansatzpunkt zu unangemessenen Bedeutungszuschreibungen: Was uns ,auffällt‘ (was wir nicht ,ausblenden‘ können), bekommt allein schon deshalb eine eigentümliche Bedeutungshaftigkeit, verlangt nach einer Interpretation. Wenn eine solche Interpretation - beziehungsweise die Weiterverarbeitung zu einer Interpretation - auf die sonst übliche Weise jedoch nicht möglich ist (weil sich entsprechende Daten eben nicht wie gewohnt entlang eines Musters interpretieren lassen), dann kommt es zu unangemessenen Integrationsleistungen, eben zu wahnhaften Vorstellungen und sogar ganzen Wahnsystemen. - Inwieweit hier auch Strategien des Rückzugs und autistische Tendenzen begründet sind, sei dahingestellt.

Auch das Sprachverhalten ist durch überschießende Aktivationen und/oder das Aussetzen selektiv-restriktiv wirkender Muster der Verarbeitung gekennzeichnet; auch in der Sprachverarbeitung lassen sich vielfältig mangelnde oder fehlerhafte Integrationsleistungen belegen.

Betrachten wir die folgende Äußerung eines schizophrenen Patienten (aus Scharfetter, 1985): "Früher sind die Leute aus blauäugigen Menschen bestanden und wie die Hirne schaffen. Die mit den blauen Augen schaffen anders im Hirn als die mit den braunen und dann kommen noch die Gelben, die Chinesen." (113).

Was haben ,die blauen Augen eines Menschen‘ mit ,Chinesen‘ zu tun (zu weiteren Details weiter unten)? Hier liegen ganz offensichtlich über die Farbbezeichnungen vermittelte, rein assoziative Anschlüsse vor, die den Sprecher - so kann man vermuten - zunehmend in die Irre führen. Modellhaft werden derartige assoziative Sprünge mit einer ,überschießenden‘ Aktivation des neuronalen Netzwerks in Verbindung gebracht.

Wir können unterstellen, daß solche assoziativen ,Querschläger‘ prinzipiell auch bei Sprachgesunden möglich sind, hier aber - weil zum Gesprächsverlauf und/oder zur Thematik nicht passend - in aller Regel ,unterdrückt‘ werden. Danach können wir das obige Beispiel auch mit dem Versagen selektiv-restriktiver Mechanismen und mit einer darauf bezogenen fehlerhaften Integration in Verbindung bringen.

Daß in obigem Beispiel auch Schemaorientierte Prozesse der Selektion und Integration gestört sein müssen, belegen nicht zuletzt morphosyntaktische Fehlleistungen: Das Perfekt von "bestehen" fordert das Hilfsverb "haben" ("... haben ... bestanden") und verbietet das Hilfsverb "sein". Darüber hinaus ist der koordinative Anschluß mit "und" inkongruent - Konstruktionstyp und Anschluß an den Vorsatz werden nicht deutlich.

3. Spachverhalten bei Schizophrenie

3. 1. Liegt bei Schizophrenie eine ,zentrale Sprachstörung‘ vor?

3.1.1 Denken und Sprechen

Die von Critchley formulierte Position basiert - mehr oder weniger explizit - auf der Vorstellung, (a) daß der Sprachverarbeitung Denkprozesse vorgeschaltet sind, (b) deren ,output‘ der ,input‘ der Sprachverarbeitungskomponente ist.

Eine Modellvorstellung der skizzierten Art legt Folgerungen nahe, die nicht unproblematisch sind (wir können darauf allerdings nur sehr skizzenhaft eingehen).

So impliziert das obige Verständnis, daß es eine klar erkennbare Grenze zwischen Denkprozessen auf der einen Seite und Sprachverarbeitung auf der anderen Seite gibt. Moderne Sprachverarbeitungsmodelle wie das von Levelt 1989 gehen jedoch von einer weiten Überschneidung aus; die hier angesetzten konzeptuellen ,Denkprozesse‘ sind zwar ,präverbal‘, sind aber - zumindest soweit sie Planungsprozesse der Planung einer Äußerung sind - Teil des Sprachproduktionsapparats. Wo also hört ,das Denken‘ auf (wieweit können wir zum Beispiel von formalen Denkstörungen in Opposition zu Sprachverarbeitungsstörungen sprechen), und wo beginnt die Sprachverarbeitung?

Es kommt hinzu, daß der oben angedeutete linear-modulare Aufbau nicht unproblematisch ist. Das würde bedeuten, daß das ,Denken‘ mehr oder weniger unabhängig von Prozessen der Sprachverarbeitung und von sprachlichen Strukturen stattfindet. Und dabei geht es nicht nur darum, ob die Sprachverarbeitung über ,rückläufige Kontrollprozesse‘ auf ihre Adäquatheit hin überprüft wird. - Eine Gegenvorstellung (netzwerktheoretischer beziehungsweise konnektionistischer Art) wäre es, daß nicht nur Prozesse der Sprachverarbeitung auf ,Denkprozesse‘ beziehungsweise deren ,output‘ zurückgreifen, sondern daß auch im Rahmen von ,Denkprozessen‘ systematisch auf die Sprachverarbeitung und auf sprachliche Strukturen und sprachliches Wissen zurückgegriffen wird.

3.1.2 Das Konzept der ,Basisfunktionen‘/,Basisprozesse‘

Gravierender als die zwei angesprochenen Fragen ist eine dritte Folgerung, die das obige Modell nahelegt. Danach gibt es nämlich nur Defizite der Sprachverarbeitung, die entweder auf fehlerhafte Sprachverarbeitungsmechanismen oder auf Denkstörungen zurückgehen. Und wenn es naheliegt, Defizite der Sprachverarbeitung nicht auf fehlerhafte Sprachverarbeitungsmechanismen zurückzuführen, dann bleiben als Ursache nur Denkstörungen, die als ,input‘ der Sprachverarbeitungskomponente dann natürlich auch einen fehlerhaften ,output‘ der Sprachverarbeitungskomponente verursachen.

Wir möchten gegen das obige Verständnis anführen, daß die zum Beispiel aus der Sprachproduktionsforschung bekannten Teilprozesse allesamt bereits hochkomplexe Leistungen sind, die sich je aus einer Reihe von ,Basisprozessen‘ zusammensetzen. Wir möchten zweitens von der Annahme ausgehen, daß solche Basisprozesse funktional orientiert sind, daß ihnen ,Basisfunktionen‘ jeglicher Informationsverarbeitung zugrundeliegen; entsprechend gehen wir auch davon aus, daß solche Basisprozesse beziehungsweise grundlegenden Funktionen nicht notwendig ,bereichsspezifisch‘ sind, daß sie nicht notwendig nur etwa bei den Leveltschen ,Formulierungsprozessen‘ eine Rolle spielen.

Zusammengenommen ergibt das eine Vorstellung der folgenden Art (siehe unten). Wenn hier zum Beispiel B 5 ausfällt (was immer dabei B 5 sein könnte), so führt das sowohl zu fehlerhaften ,Rahmungsprozessen‘ wie zu ,Formulierungsdefiziten‘; und das, ohne daß man folgern dürfte, die Defizite bei den ,Formulierungsprozessen‘ seien durch fehlerhafte ,Rahmungsprozesse‘ ausgelöst worden. Und wenn gar B 4 ausfällt, dann macht sich das als Störung sowohl der ,Problem-Löse-‘ wie der ,Rahmungs-‘ wie auch der ,Formulierungsprozesse‘ bemerkbar. 

  

3.1.3 Zum Status von Aufmerksamkeit und Aufmerksamkeitsfokussierung

Ein Argument gegen die obige Modellskizze könnte sein, daß man zwischen bereichsspezifischen Sprachverarbeitungsprozessen einerseits und unspezifischen Prozessen der Aufmerksamkeitsfokussierung und der Fokus-Nachführung andererseits unterscheiden müsse. Und was an Erkenntnissen zur Sprachverarbeitung bei Schizophrenie vorliege, lasse sich weitgehend auf Defizite unspezifischer Aufmerksamkeitsprozesse zurückführen; die Sprachverarbeitungsprozesse ihrerseits seien mehr oder weniger intakt. - Was aber steuert seinerseits solche unspezifischen Aufmerksamkeits- beziehungsweise Fokussierungsprozesse?

Neuere Studien zu Verarbeitung mehrdeutiger Wörter (vgl. Birne oder Decke) belegen, daß rezeptiv zunächst beide Bedeutungen aktiviert werden (Eßbirne versus Glühbirne / die Decke auf dem Bett versus die Decke eines Zimmers). Eine solche Aktivierung mehrerer Bedeutungen läßt sich auch für die Darbietung in einem eindeutigen Satzkontext belegen (zu Details Swinney, 1984); erst ab etwa 1.000 msec Verarbeitungszeit wird hier die kontextinadäquate Bedeutung ausgeblendet, unterdrückt.

Das geschilderte Verhalten läßt sich nur für Sprachgesunde belegen. Bei schizophrenen Patienten bleiben auch nach einer Sekunde noch beide Bedeutungen aktiviert. So lassen sich schizophrene Patienten - und nur sie - auch nach einer Sekunde noch mit dem Stimulus "Sie kuschelte sich unter die Decke" (hier mit Decke) stimulieren, wenn es um die Bearbeitung des Zielwortes Wand geht.

Was steuert bei der rezeptiven Verarbeitung mehrdeutiger Wörter den Fokus der Aufmerksamkeit und führt dazu, daß kontextinadäquate Bedeutungsmöglichkeiten ausgeblendet werden? Nun, der Kontext! In unserem Beispiel oben sogar der sprachlich-semantische Kontext! Wir schließen daraus, daß ,Aufmerksamkeitsfokussierung‘ und ,Aufmerksamkeitsnachführung‘ Namen sind, mit Hilfe derer bestimmte Effekte der Schema-orientierten Verarbeitung von Informationen bezeichnet werden.

Im Unterschied zur Vorstellung von gleichsam zusätzlichen Prozessen der Aufmerksamkeitssteuerung - die ihrerseits nicht bereichsspezifisch sind - gehen wir allerdings bei der Rede von ,Schemaorientierten Verarbeitungsprozessen‘ davon aus, daß es sich dabei um Basisprozesse handelt, die Bestandteil einer Vielzahl höherer Hirnleistungen sind.

3.2 Ansätze zu einer Typologie sprachlicher und kommunikativer Fehlleistungen bei Schizophrenie

3.2.1 ,Entgleisungen‘

Was sind - rein phänomenal orientiert - in der Spontansprache schizophrener Patienten häufig begegnende Auffälligkeiten und Defizite? Wir wollen im folgenden nur auf einige wenige Typen eingehen - Defizite jedoch, die nach unseren Erfahrungen geradezu prototypischen Charakter haben.

Relativ gut erforscht sind assoziative Entgleisungen bei der lexikalischen Abwahl:

"[...] wurde man also da da war später die interplanetarischen Flocken alle, die ich als Oberbefehlshaber oder dieser der iranischen Streitkräfte und Raumkräfte zu befehligen hatte [...]"

Im Rückgriff auf den Kontext müssen wir hier unterstellen, daß der Patient von "Flotten" hatte sprechen wollen; die vorliegende assoziative Entgleisung ist also durch lautliche Ähnlichkeit motiviert.

3.2.2 ,Rekurrenzen‘

Mit assoziativen Entgleisungen der obigen Art scheinen Rekurrenzen der folgenden Art eng verwandt zu sein:

"Das ist vom Kaiserhaus, sie haben es von den Voreltern, von der Vorwelt, von der Urwelt, Frankfurt am Main, das sind die Franken, die Frankfurter Würstchen, Frankenthal, Frankenstein, [...]"
(aus Maher, 1972: 9; Hervorhebung von uns)

Im Unterschied zu den weiter oben dokumentierten lexikalischen Fehlgriffen haben wir es hier mit einer Form der assoziativen Überschwemmung zu tun, bei der sprachliche Elemente (unterschiedlicher Größenordnung) eines jeweils ersten Äußerungssegments in ein zweites und drittes usw. Äußerungssegment ,verschleppt‘ werden, den Aufbau einer solchen zweiten oder dritten Äußerung beeinflussen.

Neben lautlich motivierten assoziativen Querverbindungen bietet das obige zweite Beispiel auch eine Reihe semantisch motivierter assoziativer Querverbindungen; so Vorwelt - Urwelt, aber auch etwa Frankfurt - Franken, die ja jeweils nicht nur lautlich ähnlich sind, sondern auch semantisch untereinander zusammenhängen.

3.2.3 ,Kontaminationen‘

Auffällig und hochfrequent in der Spontansprache schizophrener Patienten sind auch Kontaminationen:

"der mir aufgezwungene äußerste Weg der Beschwerdeführung" [aus dem Kontext ist ableitbar, daß wahrscheinlich so etwas intendiert war wie "der mir aufgezwungene, mir äußerst unangenehme Weg der Beschwerdeführung" und/oder "der mir aufgezwungene Weg der Beschwerdeführung, das Äußerste, was ich mir vorstellen kann"]

"der andere Weg, den ich allein vereinbaren kann als Soldat" [aus dem Kontext ist ableitbar, daß wahrscheinlich so etwas intendiert war wie "ich kann diese Art der Reaktion, nämlich sich beim Vorgesetzten zu beschweren, mit mir beziehungsweise mit meinem Selbstverständnis vereinbaren" und/oder "ich kann diese Art der Reaktion verantworten"]

(beide Beispiele aus Conrad, 1992: 101; Hervorhebungen von uns)

"Früher sind die Leute aus blauäugigen Menschen bestanden [...]" [hier war wohl intendiert "Früher sind die Leute blauäugig gewesen" und/oder "Früher haben die Menschen blaue Augen gehabt"]

(aus Scharfetter, 1985: 113; siehe dazu schon weiter oben; Hervorhebungen von uns)

Vermutlich stehen auch hier assoziative Überschwemmungen bei der Lexikonabwahl im Hintergrund: Es werden jeweils mehrere Lexikoneinträge parallel abgewählt und parallel syntaktisch weiterverarbeitet, bis es schließlich zu einer Vermischung der so entstehenden Konstruktionen kommt.

Neben parallelen Mehrfachabwahlen aus dem Lexikon können natürlich auch Äußerungssegmente vermischt werden, die an sich hintereinander produziert werden müßten. Zur Dokumentation:

"He is a grassical person" (aus Hoffman & Sledge, 1984: 157)

[Die Autoren leiten "grassical" in zwei Schritten wie folgt ab: (a) "He is a person who studies/enjoys the Greek classics." (b) "He is a (Greek classical) person." (c) "He is a grassical person."]

3.2.4 ,Kategoriale Überblendungen‘

Das erste der drei Conrad-Beispiele oben (tendenziell aber auch das Hoffman-Sledge-Beispiel) belegt noch eine weitere Auffälligkeit. Ganz offensichtlich versagen Mechanismen, die bei Sprachgesunden verhindern, daß zum Beispiel die lexikalisch vorgegebene Wortart oder die über gewisse Ableitungsmechanismen erzeugte Wortart eines Segments und eine jeweilige (morpho-)syntaktische Position nicht übereinstimmen. Bei Hoffman & Sledge betrifft das die unterstellten Ausgangssegmente "the Greek classics", die ja eine Substantivgruppe darstellen, nach Hoffman & Sledge aber in eine Adjektiv-Position eingesetzt werden. Bei Conrad oben betrifft das den Superlativ äußerst, der in der hier vorliegenden Bedeutung - nämlich als purer Ausdruck der Steigerung (vgl. eine äußerst gefährliche Sache) - nur Adverb oder Substantiv sein kann; in unserem Beispiel wird das entsprechende Segment jedoch in die Position eines attributiven Adjektivs eingesetzt (der äußerste Weg). - Wir sprechen hier auch von kategorialen Überblendungen - die restriktive Wirkung syntaktischer Positionen versagt.

3.2.5 ,Inkohärenz‘

Die spontansprachlichen Abweichungen schizophrener Patienten sind nicht auf das Lexikon und die Grammatik beschränkt. Sondern betroffen sind auch die ,Vertextung‘ und die Art und Weise der Gesprächsführung und Gesprächsbeteiligung.

Angeklungen war bereits das - im Gespräch überaus auffällige - Phänomen der Inkohärenz - dazu das folgende Beispiel (eine Nacherzählung der Fabel vom Esel, der mit Salz beladen war - zunächst das Original, dann die Wiedergabe eines schizophrenen Patienten):

Vorlage:

Ein Esel war mit Salz beladen, er überquerte einen Fluß und er fiel hin. Das Salz löste sich im Wasser und es war ihm um vieles leichter geworden, als er wieder aufstand. Des nächsten Tags überquerte er wieder die Furt, diesmal war er mit Schwämmen beladen, er setzte sich absichtlich ins Wasser, da er sich den Vorteil gemerkt hatte; die Schwämme sogen sich voll Wasser und der Esel ertrank.

Nacherzählung eines schizophrenen Patienten:

Der Esel meint immer, er kann sich vor der Arbeit drücken, und da tut er ... Testet man erstmal mit Holz, weil Holz fliegt auseinander. Es ist ein Mahnmal, eine Warnung, daß der Esel ertrunken ist. Er war mit Schwämmen beladen, der war wie die Pamir, die gesunken ist, die haben Weizen geladen, sie sind umgekippt mit einem Segelschiff.

(aus Tress & Pfaffenberger, 1991: 45 f.)

Ohne hier auf Einzelheiten eingehen zu wollen, wird sofort deutlich, daß der ,rote Faden‘ der Fabel in der Nacherzählung des Patienten verloren geht: Was hat der Esel, der sich vor der Arbeit drücken möchte, mit Holz zu tun? Richtig ist sicherlich (und im Unterschied zur Nacherzählung eines hirnorganischen Patienten korrekt erfaßt), daß die Fabel eine ,Mahnung‘ ist - etwa der Art: ,Ein Mittel taugt nicht für alle Fälle!‘ Dann aber wieder: Was soll hier der Querverweis auf die ,Pamir‘?

Doch nur festzustellen, daß der ,rote Faden‘ in der Nacherzählung des Patienten streckenweise verloren geht, greift zu kurz. Ersichtlich nämlich läßt sich der Patient durch gewissermaßen ,durchbrechende‘ oder ,überschießende‘ Assoziationen leiten: Die ,Pamir‘ war das letzte große Segelschulschiff der Bundesmarine und aus Holz gebaut (daher also die Assoziation zu ,Holz‘). Und: In der Tat ist sie - entfernt mit den Schwämmen vergleichbar, die der Esel geladen hatte - 1957 in einem Sturm aufgrund einer zur Seite gerutschten Beiladung gekentert (ob es sich dabei tatsächlich um eine Beiladung Weizen gehandelt hat, konnten wir nicht überprüfen).

3.2.6 ,Konkretismus‘

Auffällig sind auch Fälle von Konkretismus (siehe dazu unser einleitendes Beispiel ganz zu Anfang), die im Gespräch schwer aufzuschlüsseln sind, da der sprachgesunde Kommunikationspartner - so lange es geht - einen das wörtliche Mißverstehen erklärenden ,Hintersinn‘ zu unterlegen sucht. - Vergleiche das folgende Beispiel, das auch solche Schwierigkeiten des sprachgesunden Kommunikationspartners wiedergibt (auffällig ist hier natürlich nicht das Verhalten des Ehemanns sondern das Verhalten der Ehefrau):

Der Ehemann kommt abends von der Büroarbeit nach Hause. Die Ehefrau stellt ihm einen reichlich gefüllten Teller hin. Über das anschließende Gespräch berichtet die Patientin gegenüber dem Therapeuten:

Patientin: "... einen sehr reichlich gefüllten Teller. ,Ist das alles für mich?‘, fragt mein Mann."

Arzt: "Ja, und?"

Patientin: "Ja, da kann ich nur gucken und lachen. Für wen denn sonst? Es war außer ihm ja niemand da."

Arzt: "Was ist daran Besonderes?"

Patientin: "Ja, das weiß ich nicht. Mein Mann hat das eben nicht verstanden."

(zitiert nach Peters, 1973: 4)

Nach allem, was die Patienten hier über den unmittelbaren Kontext und über ihre Lebensverhältnisse erzählt, liegt ein wörtliches Mißverstehen vor: Die Ehefrau versteht ihren Ehemann wörtlich, als ob er eine Informationsfrage gestellt hätte. Dabei war die Äußerung wohl als Kompliment über soviel Fürsorge gemeint; ein Kompliment, das sich auch wie folgt paraphrasieren läßt:

"Ooch, toll! Alles für mich?

"Oh, wie lieb von Dir! Und das alles nur für mich?

3.2.7 ,Personale Asyndese‘

Eine letzte Gruppe von Beobachtungen: Im Gespräch mit schizophrenen Patienten hat man als Kommunikationspartner immer wieder das Gefühl, daß sich der Patient nicht auf eine jeweilige Gesprächssituation einstellt, daß er den Zweck bestimmter Gesprächsbeiträge verkennt, daß er den Kommunikationspartner und dessen (durchaus ,durchsichtige‘) Intentionen nicht abzuschätzen vermag.

Beispielsweise fragten wir in unserem ,Patientenseminar‘ einen Patienten, wie er denn in die Klinik gekommen sei. Der Patient reagierte mit einer in ihrem Umfang und in ihrem Detailreichtum völlig unangemessenen, minutiösen Schilderung des betreffenden Tages. Zusätzlich unterstellte er dabei eine Menge an Vorwissen über seine familiäre Situation und seine Lebensgeschichte, das wir gar nicht haben konnten.

Ein zweites Beispiel: In einer Untersuchungsreihe mit schizophrenen Patienten aus dem psychiatrischen Landeskrankenhaus in Emmendingen (vgl. Schecker, 1993) wurde im Rahmen eines semistandardisierten Interviews auch abstraktes Weltwissen abgefragt. Dabei wurden Fragen gestellt wie "Wie verläuft üblicherweise ein Einkauf in einem Bäckerladen? Können Sie mir das bitte mal der Reihe nach erzählen?" / "Wie verläuft ein Besuch in einem Speiserestaurant in aller Regel? Können Sie mir das bitte mal der Reihe nach erzählen?" / usw.

Die folgenden Antworten beziehen sich auf die ,Frage nach dem Speiserestaurant‘; wir geben zunächst die Antwort einer (im Alter und im Ausbildungsgrad vergleichbaren) sprachgesunden Versuchsperson wieder (ein Patient aus der Chirurgischen Universitätsklinik Freiburg), danach folgen zwei (in ihrer Art sehr typische) Antworten von Emmendinger Patienten:

Sprachgesunde Versuchsperson:

Man geht rein, setzt sich hin. Dann kommt die Wirtin und - dann bestellt man was zum Trinken, und die gibt auch die Speisekarten, und dann - dann guck ich mal durch, was ich möchte, und dann kommt se wieder, und - wenn man ruft, daß se wieder kommt, - und dann - nimmt se die Bestellung auf und dann - dann dauert´s ne Weile, bis se's Essen bringt, und se tut's einem auch servieren.

Patient 1:

Der Besucher setzt sich hin, bestellt zwei Wein oder zwei Bier, etwas zum Essen, läßt sich's schmecken, und wenn er kein Geld hat, wird er abgeführt, halt, von der Polizei. Und wenn er Geld hat, geht er, bezahlt.

Patient 2:

Ha, man geht rein, unterhält sich, wenn ma zu zweit ist, bestellt sich was zu trinken, was zu essen, - ist möglich, - hab' noch ne Zigarette - wenn ma Raucher ist, trinkt noch etwas Kaffee, dann gehn ma wieder.

(Hervorhebungen von uns)

Ersichtlich machen sich die befragten Patienten - im Unterschied zu den sprachgesunden Kontrollen - keine oder kaum Gedanken darüber, was für (eben durchaus ,durchsichtige‘) Intentionen der Interviewer hat, was er mit seiner Frage bezweckt; - der Interviewer will ja keine konkreten Details wissen, wie sie oben durch kursive Schrift markiert sind, sondern er will überprüfen, ob hinreichend abstraktes Weltwissen zur Verfügung steht.

Die Art der von den Patienten berichteten Details läßt Vermutungen darüber zu, was die angesprochenen übermäßigen Detaillierungen auslösen könnte. Wenn davon die Rede ist, daß man "zwei Wein oder zwei Bier" bestellt, auch daß ,man sich unterhält‘, "wenn man zu zweit ist", dann könnten persönliche Erlebnisse im Hintergrund stehen, die als nicht unterdrückte Assoziationen Eingang in den Bericht finden. Sicher sind wir uns mit einer solchen Erklärung insbesondere mit Blick auf die berichtete Polizeiaktion: Nachfragen ergaben, daß der betreffende Patient in der Tat eine entsprechende Geschichte erlebt hatte und von der Polizei dann ins Landeskrankenhaus zurückgebracht worden war.

Wir sprechen mit Blick auf die obigen Beispiele von personaler Asyndese. Das meint aus der Sicht des Hörers und mit Blick auf die Rezeption einer Äußerung die ,Rekonstruktion des Sprechers‘ (etwa seiner Intentionen); das meint aus der Sicht des Sprechers und mit Blick auf die Produktion einer Äußerung Störungen der ,Antizipation des Hörers‘ (etwa seines Vorwissens - das seinerseits das Ausmaß bestimmt, in dem der Sprecher zusätzlich Hintergründe und Begleitumstände verbalisieren muß).

4. Ausblick

Sprachwissenschaft und Psychiatrie bilden schon seit längerer Zeit eine (heilige?) Allianz, und das nicht von ungefähr: Das phänomenale Bild einer Schizophrenie wird ganz wesentlich von Symptomen geprägt, die zumindest im Medium der Sprache begegnen, wenn es nicht sogar Defizite der Sprachverarbeitung selber sind. Umgekehrt erlauben Auffälligkeiten und Defizite der Sprachverarbeitung bei Schizophrenie in einem Ausmaß Rückschlüsse auf das Zusammenwirken verschiedener sprachlicher Teilprozesse untereinander und sprachlicher Teilprozesse mit nichtsprachlichen Leistungen, wie das unseres Erachtens kein anderer Typ pathologischer Daten ermöglicht; gerade deshalb stellt die Untersuchung von Defiziten der Sprachverarbeitung bei Schizophrenie für die Neurolinguistik ein unverzichtbares Korrektiv unter anderem der linguistischen Aphasiologie dar, die - immer noch - stark ,segmental‘ orientiert ist und ihre Aufmerksamkeit bevorzugt auf die Zergliederung der Sprachverarbeitung als Ganzheit in mehr oder weniger autonome Teilprozesse richtet.

.

5. Literatur
Andreasen, N. C. (1994) The mechanisms of schizophrenia. Current Opinion in Neurobiology 4, 245-251
Bleuler, E. (1911) Dementia praecox oder Gruppe der Schizophrenien, Leibzig/Wien
Chaika, E. (1974) A linguist looks at "schizophrenic" language. Brain and Language 1, 257-276
Chaika, E. (1977) Schizophrenic speech, slips of the tongue and jargonaphasia: A reply to Fromkin and to Lecours and Vanier-Clément. Brain and Language 4, 464-475
Conrad, K. (1992) Die beginnende Schizophrenie. 6. Aufl., Stuttgart/New York
Cooley, C. H. (1902) Human Nature and Social Order. New York
Critschley, M. (1964) The neurology of psychotic speech. British Journal of Psychiatry 110, 353-364
Degkwitz, R., Hoffmann, S. O. & Kindt, H. (1982) Einführung in die Psychiatrie für das klinische Studium. München u.a.
Dittmann, J., Fehrenbach, R. A. & Welsh, C. (1989) Morphosyntaktische Abweichungen bei Schizophrenie. Neurolinguistik 3/2, 145-173
Filipp, S.-H. & Frey, D. (1988) Das Selbst. In: Immelmann, K., Scherer, K. R., Vogel, C. & Schmoock, P. (Hgg.) Psychobiologie - Grundlagen des Verhaltens. 415-454
Fromkin, V. A. (1975) A linguist looks at "A linguist looks at ,schizophrenic speech". Brain and Language 2, 494-500
Gottesman, I. I. (1993) Schizophrenie - Ursachen, Diagnosen und Verlaufsformen. Heidelberg u.a.
Häfner, H. (1994) Schizophrenie - Suche nach Ursachen und Auslösern. In: Singer, W. (Hg.) Gehirn und Bewußtsein. Heidelberg u.a., 104-112
Hamilton, N. (1993) Desaktualisierungsschwäche und der Verlust von Gewohnheitshierarchien. Vortrag Freiburg i. Br.
Hoffman, R. E. (1993) Linguistic aspects of language behavior in schizophrenia. In: Blanken, G. u. a. (eds.). Linguistic Disorders and Pathologies. Berlin / New York, 534-543
Hoffman, R. E. & Sledge, W. (1984) A microgenetic model of paragrammatisms produced by a schizophrenic speaker. Brain and Language 21, 147-173
Hoffman, R. E. & Sledge, M. (1988) An analysis of grammatical deviance occurring in spontaneous schizophrenic speech. Journal of Neurolinguistics 3, 89-101
Huber, G. (1983) Das Konzept substratnaher Basissymptome und seine Bedeutung für Theorie und Therapie schizophrener Erkrankungen. Nervenarzt 54, 23-32
Janzarik, W. (1983) Basisstörungen - Eine Revision mit strukturdynamischen Mitteln. Nervenarzt 54, 122-130
Lecours, A. R. & Vanier-Clément, M. (1976) Schizophasia and jargonaphasia. A comparative description with comments on Chaika's and Fromkin's respective looks at 'schizophrenic language'. Brain and Language 3, 516-565
Levelt, W. (1989) Speaking - From intention to articulation. Cambridge/Mass.
Levelt, W. (1991) The architecture of normal spoken language use. In: Blanken, G. et al. (eds.) Linguistic Disorders and Pathologies. Berlin / New York, 1-15
Maher, B. A. (1972) The language of schizophrenia: A review and interpretation. British Journal of Psychiatry 120, 4-17
Maher, B. A. & Spitzer, M. (1993) Thought disorders and language behavior in schizophrenia. In: Blanken, G. et al. (eds.) Linguistic Disorders and Pathologies. Berlin / New York, 522-533
Mead, G. H. (1934) Mind, Self and Society. Chikago
Müller, Ch. (1986) Lexikon der Psychiatrie, 2. Aufl., Berlin u.a.
Palm, G. (1990) Assoziatives Gedächtnis und Gehirntheorie. In: Singer, W. (Hg.). Gehirn und Kognition. Heidelberg, 164-174
Peters, U. H. (1973) Wortfeld-Störung und Satzfeld-Störung. Arch. psychiat. Nervenkr. 217, 1-10
Peters, U. H. & Prelle, J. A. (1974) Schizophasie: Verschleierung einer Sprachstörung durch Sprache? Arch. Psychiat. Nervenkr. 219, 277-284
Scharfetter, Ch. (1985) Allgemeine Psychopathologie. 2. Aufl., Stuttgart/New York
Schecker, M. (1991) Sprachverarbeitung und Gesprächsverhalten bei Schizophrenie. Antrittsvorlesung Freiburg i. Br.
Schecker, M. (1993) Zwischen Sprecherrekonstruktion und Hörerantizipation - Gestörtes Gesprächsverhalten bei Schizophrenie. Dialoganalyse IV (hg. von H. Löffler), Tübingen, 247-264
Singer, W. (1990) Das Ziel der Hirnforschung. In: Singer, W. (Hg.) Gehirn und Kognition. Heidelberg, 7-9
Swinney, D. (1984) Theoretical and methodological issues in cognitiv science: a psycholinguistic perspective. In: Kintsch, W., Miller, J. R. & Polson, P. G. (eds.). Method and Tacties in Cognitive Science. Hillsdale/N.J.
Tress, W. & Pfaffenberger, U. (1991) Die sprachliche Verwendung des Begriffs ,schizophren' - eine sprachphilosophische und linguistische Untersuchung. In: Kraus, A. & Mundt, Ch. (Hgg.) Schizophrenie und Sprache. Stuttgart/New York, 38-52
Zubin, J. (1987) Closing comments. In: Häfner, H., Gattaz, W. F. & Janzarik, W. (eds.) Search for the Causes of Schizophrenia. Berlin u.a., 359-365.