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- Veranstaltungen - Verleihung: Preis für Hirnforschung - Tagungen - Rezensionen - |
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Das Seminar soll diagnostische Aspekte und therapeutische Interventionsmöglichkeiten
mit dem derzeit verfügbaren neuromorphologisch-anatomischen und
phsysiologisch-biochemischen Wissen über den Aufbau und die Arbeitsweise des menschlichen
Gehirns kontrastieren und verbinden; einbezogen werden sollen auch neue und neueste
Überlegungen der Neuroinformatik (neuronale Netze, lokal-modulare vs. equipotentiale
Architektur, Plastizität).
Im Mittelpunkt werden die aphasischen Sprachstörungen stehen.
Als Teilnehmer ausdrücklich eingeladen sind über fortgeschrittene Studenten der
Neurolinguistik/Klinischen Linguistik hinaus auch die im oberrheinischen Gebiet tätigen
Logopädinnen und Logopäden, sowie Klinischen Linguistinnen und Linguisten: Aus der
Kombination von Grundlagen basierter Reflexion und klinisch orientierter Anwendung sollen
für beide Seiten wichtige weiterführende Impulse erarbeitet werden.
Über traditionelle Referate hinaus wird ausreichend Platz für Erfahrungsaustausch
bestehen. Die gemeinsame Arbeit soll überdies um workshops zu ausgewählten Themen
erweitert werden; hier soll es nicht zuletzt um die Aufarbeitung neuester diagnostischer
und therapeutischer Verfahren gehen.
Die Veranstaltung soll in drei Blocks durchgeführt werden (Termine siehe unten): Auf
einen vorbereitenden ersten Block, der sich insbesondere an studentische Teilnehmer
wendet, soll als zentraler und für alle Teilnehmer verbindlicher Mittelblock ein
Wochenendseminar folgen, das schließlich und endlich durch eine Nachbereitung
abgeschlossen wird.
Verbindliche Voranmeldung:
Michael Schecker:
Die Vorlesung soll in moderne neurowissenschaftliche Vorstellungen der menschen
Sprachverarbeitung einführen. Dabei soll ausführlich auf die Neuromorphologie/ Anatomie
und die Neurophysiologie und Biochemie des menschlichen Gehirns und auf Vorstellungen der
Neuroinformatik eingegangen werden, um so ein möglichst realistisches Bild der
Sprachverarbeitung und von Störungen der Sprachverarbeitung zu zeichnen (Aphasien,
Sprachverarbeitung bei Depression und Schizophrenien, Formen des Sprachabbaus bei
dementiellen Syndromen).
Dienstag, 12-13 Uhr, Kollegiengebäude III; HS 3042
Die kognitive Linguistik versucht, Sprachverstehen und Sprachproduktion als
datenverarbeitende Prozesse aufzufassen und zu modellieren. Dabei wird eine bestimmte
Palette wissenschaftlicher Methoden eingesetzt, und es gibt unterschiedliche Auffassungen
über die prinzipielle Natur dieser Prozesse und der dahinterstehenden Wissensbestände.
Das Seminar soll eine Einführung in solche Methoden und grundlegenden Modellvorstellungen
geben.
Freitag, Landeskunde; Belfortstr. 14; R 207
In diesem Seminar sollen ausdrücklich neuere und neueste Theorien des Spracherwerbs
vorgestellt und diskutiert werden.
Freitag, 14.30 - 16.00 Uhr, Kollegiengebäude III; HS 3210
Vorlesung: Professor Dr. med. E. Löhle
(Univ.-Klinik für Hals, Nasen, Ohrenheilkunde)
Montag, 18.15 - 19.00 Uhr, Beginn 21.04.97
Diese hervorragende Einführung sei allen Neurolinguisten (und solchen, die es werden wollen) wärmstens ans Herz gelegt. Eine fundierter und didaktisch ausgereifter Streifzug durch die medizinischen Grundlagen unserer Wissenschaft.
Verleihung |
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Der 4. Preis für Hirnforschung, verliehen vom Zentrum für Alternsforschung der
Universität Witten/Herdecke (gestiftet von der Firma Merz & Co.), wurde in diesem
Jahr unserem Mitarbeiter Markus
Gress-Heister für seine Arbeit "Aspekte der kommunikativen Sprachverarbeitung
und des Gesprächsverhaltens bei Menschen mit dementiellen Syndromen" zugesprochen.
Die Arbeit wurde als Magisterarbeit (Betreuer: Prof. Dr. M. Schecker; Koreferent: Prof.
Dr. med. J. Bauer) in unserem Labor angefertigt. In seiner Arbeit legt Gress-Heister nahe, daß bei dementen Menschen sprachliche Fehlleistungen bereits eine relativ weit fortgeschrittene dementielle Erkrankung bedeuten. Mit den gängigen aphasiologischen Sprachtest werden aber nur deutliche Sprachfehler erfaßt, nicht aber spezifische Reduktionen der Sprachproduktion und -verarbeitung. Solche Reduktionen äußern sich z.B. in einer spezifisch reduzierten Verwendung von solchen Proformen, die eine relativ große mentale Repräsentation zu ihrer Verwendung benötigen Professor Häußling (von der Universität Witten/Herdecke) betonte in seiner Laudatio, daß die Untersuchung wegen ihrer besonderen praktischen Bedeutung für Diagnostik und Therapie für preiswürdig befunden wurde. So könnten mit Hilfe der entwickelten Parameter früheste Diagnosestellungen möglich werden. Im therapeutischen Bereich würde die Wendung von der fehlerkorrigierenden Übungsbehandlung (die eben erst spät einsetzt) zu einer früh einsetzenden alltägliche sprachliche Ausdrucksmittel trainierenden Kommunikationstherapie verändern können. Der Preis wurde zu gleichen Teilen an Dr. med. S. Hesse (Berlin) für seine Arbeit über die Verwendung von Botulinustoxin in der geriatrischen Rehabilitation und an Markus Greß-Heister vergeben. |
Preisverleihung am 11. Dezember 1996 in der Universität Witten/ Herdecke: (von links nach Rechts) Prof. Dr. J. Häußling, Dr. K. Schily, Prof. Dr. H. Erbler, G. Sauerbrey, Dr. St. Hesse, M. Greß-Heister, Prof. Dr. I. Füsgen |
Tagungen |
30./31. Mai 1997 Drei-Länder-Symposium Klinische Linguistik im Kongreßzentrum Rolduc-Kerkrade (NL)Folgende Themen sind vorgesehen:
Information: Wolf E. Finger-Berg, Fachklinik Bad Heilbrunn, Wörnerweg 30, 83670 Bad
Heilbrunn
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12. Jahrestagung der Gesellschaft für Neuropsychologie (GNP)13-16. Nov. 1997, Bad Wildungen Rehabilitation Hirngeschädigter: Wissenschaftliche Grundlagen und AnwendungenAuskünfte: Dr. Karin Schoff-Tams |
Entspannungstechniken sind in der Sprachtherapie noch nicht so weit verbreitet. Es ist
eine bekannte Tatsache, daß es nicht nur sinnvoll ist, Patienten zu Beginn einer
Therapiesitzung zu aktivieren, sondern auch zu Ende einer Sitzung wieder 'zu beruhigen'.
Verwendbare Techniken hierzu sind u.a. Teiltechniken aus dem autogenen Training bzw.
Jacobson'scher Entspannung. Denkbar sind aber auch - und gerade für ältere Menschen, die
die o.g. Techniken nicht (mehr) erlernen möchten, musikalische Verfahren.
Eine gut verwendbare (und preiswerte) Möglichkeit stellt hier die CD 'Mediklang -
Entspannen und Einschlafen' dar. Mediklang sind aufbereitete Naturgeräusche und
Tonfolgen, die in periodischen, natürlichen Abfolgen angeordnet sind. Sie sind in unserem
Falle sicher gut geeignet, eine kurze Entspannungsphase nach erfolgter Therapie
einzuleiten.
Erhältlich ist die CD über Apotheken oder bei sangro medical service GmbH, Halskestr.
14-16, 40880 Ratingen
© Neurolinguistic Lab
Distributed 1997-April-04